Machu Picchu - Berge voller Zweifel überwinden

  • von Daniela Ernst
  • 28 Okt., 2018

Wie immer kommt alles anders als erwartet - Was mich der 4-tägige Inka-Trail gelehrt hat und was ich auf der Wanderung erleben durfte:

Das Highlight meiner Peru-Reise sollte die berühmte 4-tägige Trekkingtour, der Inka-Trail werden. Mit der Genehmigung in der Tasche, den Weg überhaupt antreten zu dürfen (da dieser auf eine bestimmte Anzahl an Wanderern täglich begrenzt ist), ging es endlich Richtung Anden. 
Man sollte meinen zu den "Privilegierten" zu gehören, schürt die Vorfreude. Doch schon im Vorfeld wurde diese durch Horror-Stories über Unfälle, Höhenkrankheiten, Trekking-Abbrechern und sämtlichen anderen Schwierigkeiten getrübt.

Sätze wie diese waren keine Seltenheit:
"Was, du musst dein Gepäck selbst tragen? In dieser Höhe sind selbst 6kg enorm."
"Da sind Blasen an den Hüften, vom Tragegurt des Rucksacks vorprogrammiert."
"Hoffentlich passen deine Wanderschuhe auch gut. Sonst bekommst du richtig Probleme."

Den negativen Aussagen habe ich erstmal nicht zu viel Aufmerksamkeit geschenkt und mich ins Abenteuer gestürzt. Doch als selbst die Reisegruppe vor Ort eher pessimistisch war und schon einige Mitreisende bereits vor dem Trail erkrankten, rückte das Ziel, den Machu Picchu zu erreichen in die Ferne.

Wie es wirklich war:
Natürlich ist Bergsteigen in einer Höhe von über 4000m kein Zuckerschlecken, doch mit ein bisschen Durchhaltevermögen war es viel leichter zu meistern, als erwartet.
Ich habe die atemberaubende Natur genossen, mein eigenes Tempo kontinuierlich fortgeführt und mich dabei mit wunderbaren Menschen ausgetauscht. Die Landschaft wechselte Tag für Tag von Wüste, Hochland-Steppen zu einer saftigen Dschungel-Kulisse und mittendrin taten sich immer wieder riesige, Inka-Ausgrabungen auf. Jeder Tag hatte ein ganz persönliches Highlight und es war schön nach jeder Etappe das nächtliche Zeltlager zu erreichen. Selbst als sich am zweiten Tag meine Wanderschuhe so allmählich auflösten und ich stark improvisieren musste, war dies kein Grund aufzugeben oder Trübsal zu blasen.
Und spätestens am vierten Tag war es klar: Die Anstrengung hat sich gelohnt! Das Weltwunder, Machu Picchu ist in Echt noch viel schöner,
als es von vielen Postkarten glänzt ;-)

Im Rückblick betrachtet, war es nicht nur landschaftlich eine tolle Erfahrung. Das Ein oder Andere psychologische Fazit hat sich auch hier eingeschlichen:

  • Gib nicht zu viel auf die Meinung Anderer
    -> Gehe die Dinge gelassen, aber realistisch an.
  • Fokussiere nicht nur das "Endziel"
    -> Schaue regelmäßig zurück, was du schon geschafft hast. (Nach dem Motto: "Der Weg ist das Ziel")
  • Gibt es den ein oder anderen Rückschlag? Lass dich nicht unterkriegen, durchbeißen! Der Aufwand ist es meist wert!

Mir wurde klar, ein Ziel erreicht man nur, wenn dies attraktiv genug ist, um den Verführungen des Aufgebens (dem bequemeren Weg) Stand zu halten. Hat man das Ziel richtig gewählt oder nochmal angepasst, hat Inkonsequenz und Faulheit keine Chance :-)

Wie ist es bei dir?
Gibt es auch in deinem Leben ein Ziel dass du erreichen möchtest, es aber weit weg erscheint oder der innere Schweinehund droht, dich zu übermannen?

- Kannst du das Ziel umbenennen, sodass es wirklich attraktiv für dich ist?
- Kannst du dir Teilziele setzen, über die du dich erfreust, ohne nur das "große Ziel" im Auge zu haben?
- Hast du dein Ziel erreicht und bist trotzdem nicht zufrieden?
   -> Sei stolz auf dich, genieße es und strebe nicht sofort den nächsten Berg an.

Ich wünsche dir viel Freude beim Erreichen deiner Ziele und Träume,
Daniela

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