Grübeln - Wie entkomme ich dem Gedankenrad?
Wie negative Gedanken unseren Alltag beeinflussen und was man gegen den Teufelskreis tun kann - Ein Einblick in die Achtsamkeit

Was wäre wenn...?
Was denkt ... über mich?
Habe ich in der Situation ... falsch reagiert?
Hätte ich doch nur ...
Ich bin schuld an...
Unser Gehirn produziert Tag für Tag eine Vielzahl an Gedanken. Darunter leider nicht nur Brauchbares. Bei manchen Menschen gewinnen negative Gedanken sogar Überhand und beeinträchtigen den Alltag.
Du kennst dies? Falls ja, hast du sicher bemerkt wie schwer es ist diese Gedanken zu stoppen. Einmal in der Grübelei gefangen, kann man kaum aus dem Gedankenrad aussteigen und zack befindet man sich in einem Studel oft völlig unrealistischer Szenarien, Schwarzmalerei und belastenden Zukunftsgedanken. Man kommt quasi von Einem ins 1000ste...
Genau dieser Gedankenkreisel lässt dann wenig Spielraum für Positives und Gedanken die uns Freude bereiten - Ein einziger Teufelskreis. Denn negative Gedanken wirken sich auf unsere Gefühle, unseren Körper und letztlich auf unser Handeln aus.
Umso wichtiger ist es, einen Schritt raus aus dem Durcheinander zu machen und sich auf die schönen Dinge im Leben zu konzentrieren. Dreh den Spieß um!
Denn positive Gedanken wirken sich wiederum auch positiv auf unsere Gefühle und somit positiv auf unseren Körper und unser Handeln aus.
Und hier kommt die Achtsamkeit
ins Spiel:
Was bereitet dir Freude?
Wann fühlst du dich gut?
Was schätzt du in deinem Leben?
Dies müssen keine großartigen, aufwändigen Erlebnisse sein. Nein, viel besser wir bauen kontinuierlich kleine Freuden im Alltag ein und nehmen vermeintliche Selbstverständlichkeiten wieder bewusst und dankbar wahr.
- Ist es nicht ein herrlicher Sommermorgen, an dem die Sonne scheint? Hörst du die Vögel zwitschern?
- Du trinkst am Morgen gerne Kaffee oder Tee?
-> Bevor du ihn to-go auf dem Weg zur S-Bahn hinunterschüttest, nimm dir doch ein paar Minuten Zeit.
Zeit, das volle Aroma des Getränks zu schmecken und die wärmende Wirkung zu spüren. - Nimm dir auch mehr Zeit beim Kochen und Essen. Wie fühlen sich die Zutaten an?
Kannst du diese dann noch genau herausschmecken? - Du liebst den Duft von frischen Blumen? Falls du keinen Garten hast, gönn dir doch mal öfter einen kleinen Strauß oder schnuppere beim Spaziergang an den Wildblumen am Rande des Weges.
-> Ergänze die Liste beliebig und baue mehr von diesen Situationen in deinen Alltag ein.
Die oben genannten Beispiele erscheinen zunächst als sehr simpel - aber wirkungsvoll. Und hier die Erklärung warum:
Nehmen wir unsere Umgebung aktiv wahr und fokussieren uns auf Details, so nehmen wir in diesem Moment den negativen Gedanken in unserem Kopf den Raum. Denn unser Gehirn ist gar nicht so multitaskingfähig, wie wir immer annehmen. Sobald wir uns auf etwas konzentrieren, rücken alle anderen Themen automatisch in den Hintergrund.
Gleichzeitig schüttet das Gehirn wichtige Botenstoffe/Glückshormone aus und wir fühlen uns besser.
-> Das heißt also, umso häufiger wir positive Gedanken und somit positive Gefühle erzeugen, umso mehr entkommen wir dem Teufelskreis.
An dieser Stelle möchte ich allerdings hervorheben, dass dies ein Prozess des Wiederholens und Übens ist.
Du erkennst nicht gleich eine Wirkung? Bleib am Ball und nach und nach stellt sich der Effekt ein.
Achtsame Menschen, die dies bereits verinnerlicht haben, geraten in Stresssituationen erst gar nicht so schnell ins Schwitzen und können Herausforderungen gelassener meistern.
Gehen den Grübeleien schwerwiegende Erfahrungen wie z.B. ein Schicksalsschlag, eine Krankheit, Trennung oder Verlust eines geliebten Menschen voraus, so sind Achtsamkeitsübungen nicht das alleinige Mittel der Wahl. Vielmehr sind den Gefühlen im ersten Schritt Platz einzuräumen.
Im nächsten Schritt, zu gegebener Zeit, können die Situationen dann evtl aus etwas Distanz betrachtet, anders bewertet und besser verarbeitet werden.
Wie man seinen Blickwinkel auf vermeintlich unveränderbare Situationen verändert und mehr Distanz zu denThemen bekommt, beschreibe ich in meinem nächsten Artikel. Für heute möchte ich mich mit einem kleinen Zitat verabschieden :
Dir geht es genauso? Du kommst einfach nicht aus dem Grübeln heraus und möchtest ein Stück weiterkommen? Oder du denkst hinter deinem Grübeln steckt ein tieferes Thema?
Spring von der Schaukel und schreib mir eine Nachricht ;-) info@daniela-ernst.de




